Märchenmerkmale: Eine Übersicht in Tabellenform

Märchen sind eine der ältesten und beliebtesten Erzählformen der Weltliteratur. Sie zeichnen sich durch bestimmte Merkmale und Strukturen aus, die ihnen ihren typischen Charakter verleihen. Diese Merkmale sind in vielen Märchen über verschiedene Kulturen und Zeiten hinweg zu finden. Im Folgenden bieten wir eine Tabelle, die die wichtigsten Märchenmerkmale übersichtlich darstellt.

MärchenmerkmalBeschreibungBeispiel
Unbestimmter Ort und ZeitMärchen spielen oft “vor langer Zeit” und an einem nicht konkret benannten Ort, was ihnen eine zeitlose und universelle Dimension verleiht.“Es war einmal in einem weit entfernten Land…”
Gut gegen BöseEine klare Gegenüberstellung von Gut und Böse ist typisch. Die Helden stehen meist für das Gute, während Schurken oder böse Kreaturen das Böse verkörpern.Die böse Stiefmutter in “Schneewittchen” oder der Wolf in “Rotkäppchen”.
Magische ElementeMärchen enthalten oft Magie, Zaubersprüche oder übernatürliche Wesen wie Hexen, Feen, Drachen oder Zauberer, die das Geschehen beeinflussen.Die verzauberten Tiere in “Die Bremer Stadtmusikanten” oder der sprechende Frosch in “Der Froschkönig”.
ZahlensymbolikBestimmte Zahlen, insbesondere die 3, 7 und 12, spielen eine wiederkehrende Rolle in Märchen und symbolisieren bestimmte Zyklen oder Herausforderungen.Drei Prüfungen in “Der Teufel mit den drei goldenen Haaren”, sieben Zwerge in “Schneewittchen”.
Einfache CharaktereMärchenfiguren sind oft klar und stereotypisch gezeichnet: Helden sind mutig und gutherzig, Schurken sind böse und hinterhältig.Der tapfere Schneider in “Das tapfere Schneiderlein” oder die gütige Aschenputtel.
Belohnung des GutenAm Ende wird das Gute belohnt und das Böse bestraft. Märchen haben oft ein glückliches Ende, das moralische Werte wie Gerechtigkeit und Tugend betont.Aschenputtel heiratet den Prinzen, während ihre bösen Schwestern bestraft werden.
Moralische LehreMärchen enthalten oft eine moralische Botschaft, die Tugenden wie Mut, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit hervorhebt.“Der Froschkönig” lehrt, dass man Versprechen halten soll.
VerwandlungenVerwandlungen, sowohl von Charakteren als auch von Objekten, sind häufig in Märchen zu finden, oft als Folge eines Fluchs oder einer magischen Kraft.Der Frosch wird in “Der Froschkönig” zu einem Prinzen.
Archetypische FigurenTypische Figuren in Märchen sind Prinzessinnen, Könige, Hexen, Zauberer, arme Müllerssöhne oder Tiere mit menschlichen Eigenschaften.Die Hexe in “Hänsel und Gretel”, der Wolf in “Rotkäppchen”.
WiederholungenHandlungsabläufe oder Dialoge werden häufig wiederholt, oft dreimal, um die Wichtigkeit bestimmter Ereignisse zu betonen und die Spannung zu erhöhen.“Spieglein, Spieglein an der Wand” in “Schneewittchen” wird mehrfach wiederholt.
Prüfungen und HerausforderungenDer Held oder die Heldin muss oft mehrere schwierige Prüfungen bestehen, um das Ziel zu erreichen oder das Böse zu besiegen.In “Die goldene Gans” muss der Held verschiedene Aufgaben erfüllen, um die Prinzessin zu gewinnen.
Happy EndFast alle Märchen enden glücklich, mit der Wiederherstellung von Ordnung und Gerechtigkeit.“Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.”

Fazit

Märchen sind voller Symbolik, klarer Strukturen und wiederkehrender Elemente, die sie von anderen Erzählformen unterscheiden. Die oben aufgeführten Merkmale helfen, die typische Struktur eines Märchens zu verstehen und zu erkennen. Diese klaren, moralischen Geschichten haben Generationen überdauert und ihre Beliebtheit zeigt, wie zeitlos und universal die darin enthaltenen Botschaften sind.

By letrank